Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Donnerstag, 16. Dezember 2010

Du musst zugeben, Hajo...

...dass es ein schönes Bäumchen ist. Ich erfreue mich wirklich daran, aber es ist nicht das selbe wie mit Dir. Es steht nicht in "unserem" Wohnzimmer und es ist nicht echt. Wir haben es nicht ausgesucht und mit der immer gleichen Zeremonie geschmückt, Du in der Küche den Braten vorbereitend, ich mit Weihnachtsmusik die Kugeln aufhängend.

Das Leben geht weiter, Hajo, so sagen es doch alle immer und es ist so wahr wie es brutal ist: es geht einfach weiter. Es hält nicht an, obwohl Du nicht mehr da bist. Es hält nicht an, obwohl man vor seelischen Schmerzen schreien möchte. Es hält nicht an, obwohl Du fehlst und fehlst und fehlst und fehlst.

Es treibt einen weiter durch den Alltag, weiter weg von Dir, weiter weg von unserem gemeinsamen Leben, was nur noch in mir existiert. Als Erinnerung.

Das Leben geht weiter. Und wenn man noch so gerne stehen bleiben möchte, weil man den Schmerz der Schritte nicht mehr auszuhalten glaubt, es geht einfach weiter.


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