Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Freitag, 21. Oktober 2011

unausgesprochen

Dieses Foto habe ich zufällig auf einem Datenträger gefunden, es ist bestimmt zwei oder drei Jahre alt, ich habe mit meinem neuen Handy rumgespielt, derweil Du in der Apotheke Deine Medikamente geholt hast.

Ich muss grad die letzten Tage so oft an Dich denken, wo ich hier zu Hause mit den Einschränkkungen durch die Operation zu kämpfen habe. Gerade jetzt, wo die Handwerker die neue Küche fertig machen und ich nichts tun kann.

Heute Morgen war ich bei einer Freundin, die mit ihrem Mann seit nahezu 35 Jahren zusammen lebt. Sie sagte "irgendwann wird man einfach eins" und meinte damit, dass man sich blind versteht und nicht mehr viel sagen muss. Und dann fielen mir auch gleich wieder unsere Urlaube ein, diese unausgesprochene Verständigung zwischen uns, diese Freude und dieses Wohlfühlen.

Und genau jetzt sehne ich mich so sehr danach.

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