Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Sonntag, 31. Juli 2011

neue Fenster

Lieber Hajo, die neuen Fenster sind eingebaut, die ich mir nun leisten kann, weil Du mir Dein Erbe hinterlassen hast. Wie gerne hätte ich das alles mit Dir gemeinsam erlebt, doch es ist anders gekommen.

Die neuen Fenster würden Dir gefallen, vor allem würden sie die Kälte draußen halten, Du hast die letzten Jahre doch immer so gefroren.

Es ist so vieles neu geworden, seit Du nicht mehr bei mir bist, ich fange an, es zu genießen, Du fehlst mir, das wird sich auch nicht ändern, aber ich habe es annehmen können. Mein Leben ist nun ein anders, auch wenn das Leben mit Dir mir noch so unglaublich nah ist. Aber ich bin wieder fröhlich geworden, ich freue mich wieder an Dingen, ich kann meinen Alltag wieder genießen.

Heute habe ich einen alten sterbenden Igel gerettet, ich konnte ihn nicht den Fliegen und Maden überlassen, ich habe ihn mitnehmen müssen. Ihn gesäubert, alles ekelige Getier entfernt, erst hat er sich wehren wollen, doch als er merkte, dass ich ihm Gutes will, hat er still gehalten. Dann bin ich zum Tierarzt, drei Spritzen hat er bekommen, nun hoffen wir alle, dass er weiterleben darf.

Ich habe immerzu an Dich denken müssen. Vielleicht kannst Du ja ein wenig auf ihn aufpassen, damit es ihm noch ein Weilchen gut geht.

Liebe hört niemals auf, Hajo, niemals.

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