Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Freitag, 18. Februar 2011

Ich habe Dir Blumen ans Grab gebracht

denn heute ist unser Hochzeitstag!

Liebster, ich bin in der psychosomatischen Klinik, wo ich schon lange hin wollte und wo ich nach Deinem Tod auch hin musste. Heute die erste Stunde Mal-Therapie, ich habe Dir das Bild gemalt, weil doch heute unser Tag ist.

Ich glaube, langsam kann ich Dich ganz gehen lassen. Aber nur langsam, der Gedanke schmerzt und ich vermisse Dich noch immer so sehr.

Samstag, 5. Februar 2011

Du fehlst mir so

So, Hajo, so werde ich Dich in Erinnerung behalten, verschmitzt lachend, in dem winzigen Bahnmuseum auf dem Königstuhl in Heidelberg. Reingeschlichen hast Du Dich, ich trau mich ja sowas nicht. Von draußen durch die Scheibe habe ich Dich fotografiert.

Damals ging es Dir schon sehr schlecht. Es war ein halbes Jahr vor Deinem Tod.

Diese Tage jetzt, die sind sehr schwer für mich. Ich weiß nicht warum ausgerechnet jetzt, Hajo, aber ich muss ständig weinen.

Eine alte Freundin von Dir schrieb mir heute, dass Du mit Sicherheit wolltest, dass es mir gut geht. Ich werde auch wieder lachen können, wenn ich an Dich denke, versprochen, derzeit aber muss ich weinen.

Du fehlst mir so.