Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Samstag, 1. Januar 2011

ungewöhnlicher Jahreswechsel

Mein lieber Hajo,

gestern haben wir das neue Jahr das erste Mal nach so vielen Jahren ohne Dich begrüßt, da ich seit einer Woche so furchtbar grippekrank bin, lag ich schnell danach im Bett und dort wurde mir wieder klar, wie sehr ich Dich vermisse!!

Meine Gäste haben sich dann ohne mich vergnügt und aus dem Keller eine große Holzplatte hochgeschafft und darauf bis zum Morgengrauen ein Akrylbild gemalt. Das wird bald im Wohnzimmer hängen.

Es hat sich so viel verändert hier, Hajo, was ja gut für mich ist. Ich muss ja weiterleben, muss nun ohne Dich planen und meinen Alltag ohne Dich gestalten. Aber es fällt mir noch so schwer. Denn ich kann es immer noch nicht wirklich glauben. Das klingt seltsam, aber so ist es. Ständig fallen mir Dinge ein, die ich Dir erzählen will, die Du unbedingt wissen musst... um dann völlig ungläubig festzustellen, das geht ja gar nicht mehr.

Irgendwie bist Du immer noch da, auch wenn ich Dich nicht sehen kann. Aber ich fühle Dich, ich fühle Deine Nähe. Für uns Beide gibt es kein gemeinsames neues Jahr mehr. Das ist ein Gedanke, den ich erst erlernen muss und den Schmerz muss ich aushalten.

Ich schaff das, Hajo, ich hätte nur so gerne noch so viel mit Dir erlebt. Wir wollten doch gemeinsam alt werden. Hatten wir es uns nicht vorgenommen? Leb wohl, Liebster, ich vermisse Dich unendlich!

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